Die Verschuldung des deutschen Staats (38)

Letzte Änderung am: 13.08.2025

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Im März 2020 nahm der ganze Wahnsinn seinen Lauf. Nach der Ausrufung einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“, die zum Entzug von etlichen Grundrechten führte, gab es sehr schnell ziemlich heftigen Widerstand aus Teilen der Bevölkerung. Daraufhin waren sich die deutschen Regierungen sofort einig, dass nur Irrsinnige und Verschwörungstheoretiker gegen diese lebensrettenden Maßnahmen protestieren können. Unter den „demokratischen“ deutschen Parteien (also alle außer der AFD) hatte sich von Anfang an die Erkenntnis herausgebildet, dass jedes einzelne Menschenleben unbezahlbar ist. Kein Betrag ist zu hoch, um ein einzelnes Menschenleben zu retten. Mit vollen Händen wurde das Geld hinausgeworfen. Ohne den Versuch einer Erfassung, welche Ausgabe an welcher Stelle wie viele Menschenleben rettet. Der schnellste Geldausgeber war der größte Retter. So hat die ungebremste Geldverschleuderung am Ende zu einer Erhöhung der deutschen Staatsverschuldung um knapp 500 Milliarden Euro geführt. Aber das war nur der erste Schluck aus der Pulle. Die aktuelle Bundesregierung hat sich vom gerade abgewählten Bundestag am 18. März 2025 noch einmal knapp 1000 Milliarden Euro neue Schulden über eine Zweidrittelmehrheit zwecks Aushebelung der Schuldenbremse genehmigen lassen. Am Ende der aktuellen Legislaturperiode wird die deutsche Staatsverschuldung bei ca. 3500 Milliarden Euro liegen. 3,5 * 10 hoch 12 Euro dividiert durch 84 * 10 hoch 6 (84 Millionen Einwohner) ist gleich 41 666 Euro pro Kopf. Jeder Bundesbürger von Baby bis Greis wird also in naher Zukunft mit ca. 41 000 Euro verschuldet sein.

Wird der deutsche Staat diese Schulden jemals zurückzahlen können? Das ist sehr unwahrscheinlich. Für mich ist an diesem Ausblick nur eines tröstlich: Wenn das Geld alle ist, d.h. der deutsche Staat bankrott, werden viele aufwachen. Die meisten von denen werden es dann schon immer gewusst haben. Die aktuelle Lage der westlichen Welt (DEI, LGBTQ+, Wokismus, Feminismus, freie Auswahl des Geschlechts aus mindestens 60 Optionen, etc. ) ist nämlich nichts anderes als ein reinrassiges Wohlstandsphänomen. Fahren Sie einmal nach Afrika, China oder Indien und fragen, ob mehr als 1% der Bevölkerung überhaupt diese Begriffe kennt. Armut verbessert die Konzentration auf das Wesentliche im Leben eines Menschen ganz erheblich.

Gegen Ende 2024 ist die sogenannte Ampelkoalition an einer Finanzierungslücke im Bundeshaushalt in Höhe von ca. 12 Milliarden Euro gescheitert (5 bis 17 Milliarden, je nach Verhandlungsstand). Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2024 betrug etwa 4,31 Billionen Euro. Die neue Bundesregierung möchte die jährlichen Rüstungsausgaben künftig auf 5% des BIP, also auf 215,5 Milliarden Euro pro Jahr erhöhen. Der reguläre Verteidigungshaushalt im Jahr 2024 betrug 51,8 Milliarden Euro. Man strebt also eine Erhöhung des Wehretats um 163,7 Milliarden Euro an. Man beachte, dass die alte Regierung an einer Finanzierungslücke von 12 Milliarden € gescheitert ist. Die neue Regierung gibt sich mit solchen Peanuts gar nicht erst ab.

Die folgende Grafik wurde im deutschen Finanzministerium erstellt, also von unserem aktuellen Bundesfinanzminister beauftragt:


Bitte beachten Sie, dass alle verwendeten Farben eine Neuverschuldung beziffern, aber für verschiedene Zwecke. Insgesamt veranschlagt der zuständige Minister in den Jahren 2025 bis 2029 eine Neuverschuldung in Höhe von 846,9 Milliarden Euro (143 + 172.7 + 171.9 + 173.8 + 185.5). Bitte beachten Sie ebenfalls, dass noch im April 2025 verlautbart wurde, dass genehmigte Neuverschuldung nicht gleichbedeutend mit Ausgaben ist. Man muss ja genehmigtes Geld nicht ausgeben.

Bitte berücksichtigen Sie auch, dass der deutsche Staat im Jahr 2025 ca. 345 Milliarden Euro an Renten ausbezahlt. Hinzu kommen noch einmal ca. 121 Milliarden Euro für ausgezahlte Pensionen. Und diese Ausgaben werden noch viele Jahre deutlich steigen bis alle Boomer-Jahrgänge (zu denen ich gehöre) von uns gegangen sind.

Hier ein Auszug aus einem Artikel zum Thema Staatsverschuldung von Stefan Frank in der Achse-des-Guten:

Bund, Länder und Gemeinden sowie ihre Extrahaushalte waren Ende 2023 mit knapp 2.500 Milliarden Euro verschuldet. Bei einem Zinssatz von vier Prozent müssen darauf pro Jahr 100 Milliarden Euro Zinsen gezahlt werden. Reicht das Geld – etwa bei einer weiteren Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage – nicht aus, um die Zinsen zurückzuzahlen, so dass auch für die Zinszahlung neue Schulden aufgenommen werden müssten, ergäbe sich ein Zinseszinseffekt: Bei einem Zinssatz von vier Prozent pro Jahr würden daraus innerhalb von 30 Jahren Schulden in Höhe von 8,1 Billionen Euro. Davon wären 5,6 Billionen Euro Zinszahlungen.

Friedrich Merz, noch nicht im Amt, hat beschlossen, die Schulden auf einen Schlag um eine weitere Billion zu erhöhen. Wir gehen nun also nicht mehr von 2,5 Billionen aus, sondern von 3,5 Billionen.

Daraus würden in 30 Jahren 11,35 Billionen Euro, wieder mit einem konservativen Zinssatz von vier Prozent gerechnet. Die Zinszahlungen belaufen sich in diesem Zeitraum auf 7,85 Billionen Euro oder 261 Milliarden Euro pro Jahr. Zum Vergleich: Der Verteidigungshaushalt hat ein Volumen von 51,95 Milliarden Euro beziehungsweise 72 Milliarden inklusive „Sondervermögen“. Nur die Zinszahlungen verschlingen also pro Jahr mehr als dreimal so viel wie die Bundeswehr.

Nun haben Länder wie Griechenland die Erfahrung gemacht, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass Zinsen unverändert bleiben. Wenn die Verschuldung steigt, verlangen die Gläubiger höhere Zinsen für das höhere Risiko, das sie eingehen. Außerdem ist Deutschland ja nicht das einzige Land der Welt, das gerade seine Verschuldung nach oben schraubt. Überall auf der Welt wetteifern Regierungen darin, befinden sich in einer Art Wettlauf um knappes Kapital. Auch das treibt die Zinsen in die Höhe. Bei einem Zinssatz von 4,8 Prozent, wie ihn deutsche Bundesanleihen im Jahr 2008 erreichten — das ist also nicht so lange her — würden aus 3,5 Billionen innerhalb von 30 Jahren 14,3 Billionen. Davon wären 10,8 Billionen Euro Zinszahlungen. Das sind 360 Milliarden Euro pro Jahr. So viel gaben die USA im Jahr 2002 für ihr Militär aus. Auch diese Rechnung wieder mit Zinseszins.

Wie viel zahlt davon der einzelne Steuerzahler? In Deutschland gibt es etwa 46 Millionen Erwerbstätige. Nehmen wir die Rechnung mit einem Zinssatz von vier Prozent und Zinsen von 5,6 Billionen in 30 Jahren, dann muss jeder Erwerbstätige also 121.000 Euro Zinsen zahlen. Das sind 4.000 Euro pro Jahr oder 333 Euro pro Monat.

Nun könnten die Staatsoptimisten die Behauptung einwenden, die Zinsen würden der eskalierenden Staatsverschuldung zum Trotz in Zukunft so niedrig bleiben, wie sie derzeit sind. Das widerspräche der Logik und der historischen Erfahrung, aber machen wir die Rechnung mit der aktuellen Bundesanleihenrendite von 2,9 Prozent (für 30-jährige Anleihen). Dann würden die Schulden nur auf einen Stand von 8,25 Billionen steigen, davon wären 4,75 Billionen Euro Zinsen. Gerechnet auf 46 Millionen Erwerbstätige wären das rund 100.000 Euro oder 3.333 pro Jahr. Pro Monat 277,75 Euro für Zinsen.

Wir haben hier, wie gesagt, mit einem Zinseszinseffekt gerechnet, also angenommen, dass die Zinsen durch neue Schulden „bezahlt“ werden. Werden in jedem Jahr die Zinsen aus dem Haushalt bezahlt, ohne dass dies die Verschuldung erhöht, sieht die Rechnung anders aus. Auf 3,5 Billionen werden dann pro Jahr bei vier Prozent Zinsen jedes Jahr nur 140 Milliarden Euro Zinszahlungen fällig. Mal 30 macht 4,2 Billionen. Das ist etwas günstiger, aber immer noch ein Betrag, für den eine alte Frau lange stricken muss.

Wie sagte doch der berühmte Arbeitsminister Nobby aus der Kohl Ära: Eins ist sicher, die Rennde (gemeint ist die staatliche Rente).

Ich habe im Juni 2025 damit begonnen, Artikellinks zum Thema Staatsverschuldung zu sammeln. Hier nun meine Linksammlung zum Thema:

20. Länger arbeiten, weil der Bund die Rentenkasse plündert? (06.08.2025)
19. Deutschland: In der gesetzlichen Rentenversicherung fehlen 1023 Milliarden Euro (01.08.2025)
18. Verschuldung steigt auf 30.000 Euro pro Kopf (29.07.2025)
17. Haushaltslücke reißt noch weiter auf (28.07.2025)
16. Haushaltslücke wächst auf 150 Milliarden (24.07.2025)
15. Vorwärts zur Verschuldungs-Gemeinschaft (21.07.2025)
14. Verwaltung der Altersarmut – Die Rentenlotterie (16.07.2025)
13. Im Rüstungs- und Klima-Wahn in den katastrophalen Schuldenstaat (11.07.2025)
12. Katastrophenwoche für die Sozialkassen: Auch in der Pflege wird es eng (09.07.2025)
11. Hey, Big Spender (03.07.2025)
10. Bundeshaushalt 2025 – Gang in den Schuldenstaat [Video] (27.06.2025)
9. Schulden rauf, Zinsen rauf, steigender Sozialetat: Sieben bittere Wahrheiten über den neuen Haushalt (25.06.2025)
8. Befreiungs- Schlag ins Wasser – Noch mehr Schulden (25.06.2025)
7. Was die Merz-Staatsschulden für Sie persönlich bedeuten (05.04.2025)
6. Hurra, wir haben den Sozialismus erreicht! (26.03.2025)
5. Nieten im Schnodderlook I: Das Wunder der endlosen Geldschöpfung (08.11.2024)
4. Staatsverschuldung viel höher als berichtet: 261,5 Milliarden Euro fehlen! (19.04.2024)
3. Die Sozialsysteme gehen in die Knie (24.01.2024)
2. Die Sozialsysteme gehen in die Knie (20.05.2020)
1. Jährliche versicherungsfremde Leistungen seit 1957 – Teufel-Tabelle (01.01.1957)

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